Der russische Präsident Wladimir Putin hat am 27. und 28. Mai Griechenland einen offiziellen Besuch abgestattet, der sein erster Staatsbesuch in einem EU-Land seit mehr als einem Jahr war. Am 27. Mai traf sich Putin mit dem griechischen Staatpräsident Prokopis Pavlopoulos, sowie mit Premierminister Tsipras für Gespräche über die bilateralen Beziehungen zwischen Griechenland und Russland und den weiteren Ausbau der Kooperation zwischen den beiden Ländern.

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In seinen Presseaussagen nach den Beratungen erklärte Ministerpräsident Tsipras, dass die Förderung der griechisch-russischen Beziehungen von strategischer Bedeutung für Griechenland ist. Die griechisch–russische Zusammenarbeit werde in der Zukunft zugunsten der wirtschaftlichen Entwicklung, des Wohlstands der Völker und des Friedens in der Gegend weiter verstärkt werden, betonte Tsipras und bekräftigte die Bereitschaft Griechenlands, die bilateralen Beziehungen mit Russland in den Bereichen Tourismus, Energie und Landwirtschaft weiter zu fördern. Nicht zuletzt setze sich Griechenland dafür ein, durch den Ausbau des politischen Dialogs mit Russland zur Auflösung der Spannungen zwischen Russland und EU beizutragen.

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Präsident Putin erklärte seinerseits, dass trotz der schwierigen Umstände noch gute Aussichten für weitere Zusammenarbeit zwischen Russland und Griechenland bestehen, vor allem in den Bereichen Energie, Hochtechnologie und Infrastrukture. Er sagte außerdem, dass Russland die Pläne für den Bau einer Gaspipeline über das Schwarze Meer nach Griechenland und weiter nach Italien nicht aufgegeben habe. Im Anschluss an die Gespräche zwischen Tsipras und Putin wurde eine Reihe von Abkommen zur engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern unterschrieben, darunter ein gemeinsamer Aktionsplan für die nächsten zwei Jahre, eine gemeinsame Erklärung für die 70 Jahre nach dem Sieg über den Faschismus bzw. ein Kooperationsprogramm im Rahmen des griechisch-russischen Jahres 2016.

Am Freitagabend besichtigte der russische Präsident das Byzantinische Museum Athen, wo zum ersten Mal in Griechenland die Ikone „Christi Himmelfahrt“ des berühmten russischen Künstlers Andrey Rublev ausgestellt wird. Am Samstag besuchte Putin in Begleitung des Patriarchen Kyrill die orthodoxe Mönchsrepublik vom Heiligen Berg, wo er vom Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos begrüßt wurde.