Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) arbeiten die meisten Griechen mehr als die meisten Europäer. Der durchschnittliche Grieche arbeitet 2.035 Stunden pro Jahr.

Zur gleichen Zeit arbeitet ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in Deutschland 1.363 Stunden im Jahr. In den Vereinigten Staaten sind es 1783 Stunden.

Laut der statistischen Erhebung der OECD bezieht sich die „durchschnittliche Arbeitszeit“ auf die gesamte Erwerbstätige Bevölkerung und umfasst alle Formen der Beschäftigung (Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung).

Giorgos Argitis, der wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Arbeit der Arbeitergewerkschaft Griechenlands (GSEE) erklärte gegenüber der griechischen Presseagentur APE-MPE, dass die neuesten empirischen Ergebnisse etwas zeigen, dass schon bekannt ist, d.h. dass die griechischen Arbeiter -im Vergleich mit dem Rest Europas- länger arbeiten.

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Der Pressesekretär der GSEE, Dimitris Karageorgopoulos, äußerte gegenüber der griechischen Nachrichtenagentur die Ansicht, dass zu Beginn der Wirtschaftskrise und damit gezielt harte fiskalische Maßnahmen durchgesetzt werden konnten, wurden die griechischen Arbeiter als faul bezeichnet. Er betonte, dass die Zahlen der OECD jedoch ein unwiderlegbares Zeugnis sind, dass die Arbeitnehmer in Griechenland diejenigen sind, die in Europa am härtesten arbeiten. Karageorgopoulos fügt dennoch hinzu, dass sowohl die Arbeitsbedingungen, als auch die Löhne der griechischen Arbeitnehmer nicht mit den Arbeitsstunden im Einklang stehen. Der Grund dafür liegt seiner Meinung nach daran, dass in den letzten Jahren das kollektive bzw. das individuelle Arbeitsrecht Griechenlands dereguliert wurde, im Zuge der Memorandums-Verpflichtungen des Landes, gegenüber seinen Geldgebern.  

Archelaos P.