In Deutschland trägt die vom Kölner Künstler Gunter Demnig „Initiative Stolpersteine“ dazu bei, dass die Opfer des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit geraten. Nun ist die nordgriechische Stadt Thessaloniki an der Reihe, eine Stadt, welche auch “Jerusalem des Balkans” genannt wurde.

Bei der Volkszählung im Jahre 1913 waren in Thessaloniki von 158.000 Einwohnern noch etwa 61.000 Juden, 46.000 Muslime und 40.000 Christen. In der Stadt herrschte damals ein lebendiges jüdisches Leben.Seit dem Zweiten Weltkrieg gibt es dort jetzt kaum noch Juden und Muslime. Die jüdische Gemeinde zählt seit einigen Jahrzehnten konstant um die 1000 Mitglieder.

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Vor 76 Jahren wurden die Juden Thessalonikis nach Auschwitz und damit in den Tod deportiert. Unter ihnen waren auch 149 Schüler des 1. Knabengymnasiums von Thessaloniki. Auf Initiative von Apostolos Dereklis, einem Absolventen der Schule, wurden vor der Schule bereits 81 Stolpersteine verlegt, die die Namen der Opfer tragen.

Nun wurden am 1. Juni 2019 weitere 68 Stolpersteine verlegt, so dass nun aller 143 ermordeten und 6 überlebenden Schüler gedacht wird. Zu der Verlegung war der deutsche Künstler Gunter Demnig anwesend. Er ist der Initiator der Verlegung von Stolpersteinen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und gestaltet die Steine auch selbst.Zahllose Steine muss er bereits verlegt haben, in 21 Ländern, seit er das gleichnamige Projekt 1995 in dieser Form initiiert hat.

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Auch in der nordgriechischen Stadt Veria wurden am 03. Juni 2019, 6 weitere Stolpersteine in Anwesenheit des Künstlers Gunter Demnig verlegt. Sie erinnern an die sechs jüdischen Schüler, die von Nazis während der Besatzungszeit ermordet wurden.   (AL)