Dank seiner vorteilhaften geographischen Lage galt Griechenland seit langem  als Treffpunkt von verschiedenen Zivilisationen und Kulturen, die ihre Spuren überall hinterlassen haben: in der Architektur von Bauwerken und Siedlungen, in der Miniaturkunst, im Alltagsleben, in den Essgewohnheiten und in allen Bereichen der Volkskunst. Das Land verfügt daher heute über eine Vielfalt von Denkmälern und ist auf der UNESCO – Liste des Welterbes mit 17 Welterbestätten vertreten. GR Aktuell hat bisweilen Sonderartikel über den Apollotempel von Bassae (s. „Unbekanntes Griechenland: Das besondere Erlebnis Nr. 8“), das Kloster von Hosios Lukas bei Delphi (s. „Unbekanntes Griechenland: Das besondere Erlebnis Nr. 37) und die mittelalterliche Stadt von Rhodos (s. „Die historischen Gebäude Griechenlands – Die Insel Rhodos“) veröffentlicht. Bei dieser Einheit werden die übrigen griechischen Welterbestätte präsentiert.

Nach der Klösterrepublik von Agion Oros (Athos) sind die Meteora die zweitgrößte Mönchsgemeinschaft in Griechenland. Die einzigartige Gegend von Meteora befindet sich in Thessalien (Kalabaka) und besteht aus bis zu 400 Meter hohen riesigen Felsen, die sich über ein Gebiet von etwa 30 km erstrecken. Hierbei handelt es sich um ein spektakuläres geologisches Phänomen mit imposanten voneinander abgeschnittenen Felsen, die eigentlich einen Wald von Stein formen. 

 
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Das asketische Leben in der Gegend stammt aus dem 12 Jh., als die ersten Eremiten dort angekommen sind. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts hat der Mönch Neilos zusammen mit den bis dahin in Höhlen in den Felsen lebenden Einsiedlern die monastische Gemeinschaft von Doupianis (die heutige Kirche von Zoothochos Pigi) gegründet. In der Blütezeit des monastischen Lebens in Meteora gab es dort nach historischen Überlieferungen insgesamt 30 Klöster- davon existieren heute nur noch sechs. Diese sind auf den unzugänglichen Felsnadeln von Meteora erbaut und bieten den Einsiedlern und den Besuchern eine heute fast seltene Ruhe und Abgeschiedenheit. Meteora sind weltweit bekannt als ein wichtiges geistliches Zentrum und stehen seit 1988 auf der Welterbeliste von UNESCO.

1960 begann die Wiederherstellung und Restaurierung der Gebäude, die bis heute weitergeht. Alle Klöster verfügen über eine Kirche im Zentrum des Klosterhofs (Katholikon), einen Speisesaal, Zellen für die Mönche und die Nonnen und kleine Gärten, in denen jedes Kloster sein eigenes Gemüse anbaut. Die Hauptkirchen vieler Klöster sind mit schönen Fresken ausgemalt und mit seltenen Bildern geschmückt. Gleichzeitig wird in den Klöstern eine Vielzahl von Kirchenschätzen bewahrt, darunter künstlerische Handschriften, Ikonen und Gemälde, Holzschnitzereien und Stickereien von großem historischen und religiösen Wert. 

 
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Das größte Kloster von Meteora nennt sich „Das große Meteoron“ und liegt auf einem riesigen Fels im westlichen Teil der Gegend. Früher erreichte man das Klοster durch eine Strickleiter oder ein Netz, aber 1923 wurden ein Tunnel im Felsen und eine Steintreppe erbaut. Das zweitgrößte Kloster ist das Heilige Kloster von Varlaam, das vor 600 Jahren gegenüber dem großen Meteoron errichtet wurde. Der Gebäudekomplex des Frauenklosters von Roussanos umfasst die gesamte Fläche eines hohen Felsens und ist durch zwei Brücken zu erreichen. Auf dem Weg vom Dorf Kastraki (an den Füßen von Meteora) zu den Meteora – Felsen trifft man zuerst das Kloster von St. Nikolaus Anapaussas, dessen Katholikon ist vom prominenten Vertreter der kretischen Malerschule, Theophanis Strelitzas oder Bathas, gemalt.

Sehr leicht zu erreichen ist das Frauenkloster von St. Stefan, das eine bemerkenswerte Sozialaktivität hat. Besonders schwer zu erreichen ist das Kloster von Agia Triada (Heiligen Dreifaltigkeit), wo einige Szenen des James Bond – Films „In tödlicher Mission“ gedreht wurden. Interessenten müssen sich zunächst über die Öffnungszeiten separat an jedes Kloster wenden. Ausflüge zu den Meteora – Klöstern werden auch von lokalen Reisebüros angeboten. (Art.S.)

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