Am 19. Juni 1951 ist Angelos Sikelianós, einer der größten Dichter Griechenlands in Athen gestorben. Er wurde auf der ionischen Insel Lefkáda am 15. März 1884 geboren. Seinen ersten Gedichtband „Alafroiskiotos“ (etwa „Der Schwärmer“) veröffentlichte er im Jahr 1909. Das wuchtige Langgedicht markiert heute einen Meilenstein in der modernen griechischen Literatur, es fand jedoch zur Zeit der Erstveröffentlichung wenig Anerkennung.

Angelos Sikelianos und seine Ehefrau Eva Palmer-Sikelianos bemühten sich in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts um die Wiederbelebung der Delphischen Idee. Es ging allerdings nicht um eine „touristische Attraktion“, oder gar eine nostalgische Erinnerung an die griechische Antike, sondern eher darum, die Ideale des Friedens und der Völkerverständigung wieder ans Leben zu rufen.  

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Die sogenannten „Delphischen Spiele“, die einmal im Jahr 1927 und einmal im Jahr 1930 unter der künstlerischen Leitung des Ehepaars Sikelianos stattgefunden haben, sind heute legendär. Das Ehepaar Sikelianos organisierte antike Tragödien im Theater der archäologischen Stätte von Delphi, Konzerte mit byzantinischer Musik und Volkskunst-Ausstellungen. Im alten Haus von Angelos und Eva Sikelianos in Delphi wird nunmehr das „Museum der Delphischen Festspiele“ beherbergt. Das Haus ist ein großes, steinernes Gebäude mit gewölbten Fenstern, das in einer bezaubernden Natur liegt.

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Das „Museum der Delphischen Festspiele“ des griechischen Dichters Angelos Sikelianos (1884-1951) und seiner (ersten) amerikanischen Ehefrau Eva Palmer (1874-1952) ist ein Lebensziel des Dichters gewesen, der mehrere Jahre, ungemein produktiv, in Delphi verbrachte. Er vermochte die alte Theatertradition, die byzantinische Musik und die Volkskunst durch ein Fest in der archäologischen Stätte von Delphi zu kombinieren. Aus der Kombination der verschiedenen Künste sind dann die „Delphischen Festspiele“ entstanden, die nur zweimal in den Jahren 1927 und 1930 mit großem Erfolg und internationalem Echo präsentiert wurden.

Man kann in den Räumen des „Museums der Delphischen Festspiele“ viele Fotografien und andere Gegenstände der Veranstaltungen und der Vorstellungen bewundern. Im Museum trifft man, ebenfalls, den Webstuhl von Eva Palmer-Sikelianos, die einige Anzüge der Vorstellungen wob. Viele Manuskripte und Gegenstände von Angelos Sikelianos kann man auch im Museum der Delphischen Festspiele besichtigen. Leonidas Koursoumis möchte heute dem alten Museum neues Leben einhauchen. Er gründete neulich den Verein „Die Freunde von Delphi“ mit dem Ziel, die reiche Geschichte und geistige Tradition des Ortes bekannt zu machen.                   (AL)

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