Der mehrfache Minister Akis Tsochatzopoulos wurde am Montag von einem Strafgericht in Athen zu zwanzig Jahre Haft verurteilt. Tsochatzopoulos wurde der Geldwäsche von Bestechungsgeldern schuldig gesprochen.
Ebenfalls schuldig sind 16 Mitangeklagte, darunter seine Tochter Areti, seine frühere Ehefrau, die Deutsche Gudrun Moldenhauer, sowie die jetzige Ehefrau des Ex-Ministers, Viki Stamati. Sie erhielten Haftstrafen von 6 bis 16 Jahren. Tsochatzopoulos hat 55 Mio. Euro Bestechungsgeld für die Beschaffung von U-Booten aus Deutschland und dem russischen Raketenabwehrsystem Tor M1 gefordert und entgegen genommen. Das alles passierte zwischen 1996 und 2001. Zu dieser Zeit amtierte Tsochatzopoulos als Verteidigungsminister.

Die Verurteilung hat in Griechenland eine hohe Symbolkraft. Tsochatzopoulos ist der erste Spitzenpolitiker, der wegen Korruption ins Gefängnis muss. Er war Gründungsmitglied der sozialistischen Partei PASOK und galt lange Zeit als der Nachfolger des Parteigründers Andreas Papandreou. 1996 wäre er nach dem Rücktritt von Papandreou beinahe Vorsitzender der Partei und Premierminister geworden, unterlag aber knapp Kostas Simitis. Zudem war Tsochatzopoulos in verschiedensten Regierungsämtern tätig. Am 4. März 2013 wurde er bereits wegen Steuerhinterziehung zu acht Jahren Haft und 520.000 Euro Geldstrafe verurteilt. (So.K.).

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