Die reiche Geschichte Griechenlands spiegelt sich unter anderem in den zahlreichen historischen Gebäuden im ganzen Land wider. Die Bauweise reicht von der osmanischen und venezianischen Architektur bis hin zum typischen neoklassizistischen Stil. Viele dieser Gebäude, die zunächst als Wohnungen dienten, sind im Laufe der Jahre in Museen, Verwaltungsgebäude und Kulturzentren verwandelt worden.
Die Stadt Xanthi liegt in der Präfektur von Thrakien, im Osten Griechenlands, unweit der Grenzen zu Bulgarien und zur Türkei. Die ganze Gegend ist wegen der herausragenden Qualität ihres Tabaks weltweit bekannt und erlebte in der Vergangenheit eine Glanzzeit. Bereits seit langem kennzeichnet sich die Stadt auch durch eine Multikulturalität, da dort Christen und Muslime harmonisch zusammenleben. Diese einzigartige Mischung aus Ost und West spiegelt sich sowohl im alltäglichen Leben als auch in der Architektur der Stadt wider und ist besonders erkennbar in der malerischen Altstadt, die 1978 zur „traditionellen Siedlung“ erklärt wurde. Die Altstadt von Xanthi gilt als eines der am besten erhaltenen Architekturensembles in ganz Makedonien und Thrakien und weist starke Einflüsse aus der eklektischen Architektur, der italienischen Renaissance, der deutschen Romantik, dem Neoklassizismus sowie der osmanischen Architektur auf.

Der Turm und die Moschee waren damals Teil des osmanischen Viertels der Stadt, wo auch ein wöchentlicher Flohmarkt stattfand. Der Turm wurde ursprünglich im traditionellen Stil errichtet und 1935 im Vorbild des Art-Deco Stils saniert. Heute ist er das Wahrzeichen der Stadt und gilt als elementarer Bestandteil ihrer Geschichte.
Das Volkskundemuseum von Xanthi ist in den ehemaligen Tabaklagern der Familie Kouyoumtzoglu untergebracht. Die nebeneinander stehenden zwei Gebäude wurden Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet und sind typische Beispiele eines bestimmten Typs von Gebäuden, die in Xanthi in der letzten Periode der osmanischen Besatzung erbaut wurden. Sie verfügen über ein einheitliches Dach und einen schönen Dachgiebel. Im Innenraum sind herrliche Wandmalereien zu bewundern, die 1880 von Deutschen Künstlern geschaffen wurden. Im Museum werden heute u.a. landwirtschaftliche Werkzeuge, Alltags- und Festtagstrachten aus der Region und Utensilien vorgestellt.
