Theodoros Limitsios wurde in Trikala, Griechenland geboren. 1999 machte er seinen Abschluss an der Schauspielschule „Archi“. Von 1999 bis 2011 war er unter anderem Teil von Theateraufführungen wie: Die Irren von Valencia, Der Lügner, Karagiozika, To parti tis Lysistratis, O Ploutos Kai I Ftoxia, Peter Pan…

Er spielte in folgenden Serien: Litsa.com, 7 Thanasimes Petheres, Iparxoun Antres Kai Antres, Alithinoi Erotes, Gia Mia Thesi ston Ilio. Des Weiteren spielte er in den Filmen Roz Olotaxos, Pamptoxoi A.E. mit. Er besuchte Seminare mit Panagiotis Zaharopoulos, Tapa Sudana sowie Joseph Tornabene und spielte die Hauptrolle im TV-Werbespot der Firma ISOMAT. Seit 2002 ist er Autor und Sprecher von Fernseh- sowie Radiowerbespots und gibt Seminare unter dem Titel „Der Schauspieler vor dem Mikrofon.“

Im Jahr 2011 zog er nach Wien, wo er mit voiceactors.at (G. Licandro) zusammengearbeitet. Im selben Jahr gründete er das Theaterensamble „…zur Sonne“, bei dem er die künstlerische Leitung innehat und Regie führt.

Ab 2020 bis heute hat Theodoros Limitsios vier Bücher veröffentlicht. Die Romanen wurden vom Verlag «Ellinika Grammata» in Griechenland publiziert.

Griechenland Aktuell sprach mit Theodoros Limitsios über seinen beruflichen Werdegang und seine aktuellen künstlerischen Projekte.

1) Wir möchten Sie bitten, uns das österreichisch-griechische Theaterensemble „…zur Sonne“ vorzustellen. Wie ist die Idee zu seiner Gründung entstanden, und welche Ziele verfolgt es?

Als ich Anfang 2011 nach Österreich zog, war es mein Ziel, eine griechische Theatergruppe zu gründen. Das liegt daran, dass es so viele Griechen in Wien gibt und es leider noch nie eine griechische Theatergruppe gab. Also haben wir 2011 als Theaterworkshop begonnen und nach einem Jahr haben wir unsere erste Theateraufführung als österreichisch-griechisches Theaterensemble „…zur Sonne“ präsentiert. Seither werden ausschließlich Stücke griechischer Autoren in griechischer Sprache mit deutschen Untertiteln aufgeführt. Das Ziel des Ensembles ist es, die griechische Kultur in Österreich zu fördern.

2) Das Theaterensemble ‚…zur Sonne‘ in Österreich besteht seit 14 Jahren. Würden Sie sagen, dass es eine etablierte und erkennbare Einrichtung im kulturellen Leben Österreichs ist?

Ja, 14 Jahre später könnte man sagen, dass es nicht nur für Griechen, sondern auch für Österreicher eine anerkannte und von Publikum geschätzte Einrichtung ist. Und das macht uns sehr glücklich, weil es scheint, dass wir unser Ziel erreicht haben. Die deutschen Übertitel haben dabei eine sehr wichtige Rolle gespielt. Aber wir ruhen nicht, sondern arbeiten daran, dass unser Publikum jedes Jahr mehr und mehr wächst.

3) Erzählen Sie uns bitte von den Aufführungen, die Sie geleitet haben. Was motiviert Sie dazu, ein bestimmtes Stück zu inszenieren? Ist es das Thema, das Sie besonders interessiert, das Theaterstück selbst – oder der Dramatiker?

Die Stücke sind, wie gesagt, von griechischen Autoren. Die Wahl des Stücks hängt von vielen Dingen ab. Zum Beispiel davon, wie viele Schauspieler gerade zur Verfügung stehen, ob das Stück von unserem nicht-griechisch-sprechenden Publikum verstanden werden kann, ob wir uns die Kosten für das Stück leisten können, usw. Das Wichtigste ist natürlich, dass wir uns mit dem Stück amüsieren, denn dann wird es dem Publikum auch gefallen.

4) Welchen Einfluss hat das Theaterensemble ‚…zur Sonne‘ auf die griechische Diaspora in Österreich? Haben die Griechen in Österreich bestimmte Vorlieben, wenn es um Theater geht?

Das Ensemble hat es geschafft, bei einem großen Teil der in Österreich lebenden Griechen bekannt zu werden. Viele von ihnen besuchen regelmäßig die Aufführungen und sind unsere Fans geworden. Am Ende jeder Produktion fragen sie eifrig nach der nächsten und wann diese aufgeführt wird. Fast alle von ihnen sind Komödienfans, weshalb die meisten Stücke, die wir bisher aufgeführt haben, Komödien sind.

5) Pflegt das Ensemble ‚…zur Sonne‘ Kontakte und kreative Kooperationen mit anderen Theatern oder Theatergruppen der griechischen Diaspora in anderen Städten Österreichs?

Leider sind wir derzeit die erste und einzige griechische Theatergruppe in ganz Österreich. Es gibt zwar viele Vereine, aber keine Theatergruppe.

6) Entwickelt das Ensemble ‚…zur Sonne‘ Kooperationen mit der österreichischen Theaterszene? Haben Sie bereits darüber nachgedacht, Stücke österreichischer Dramatiker zu inszenieren?

Bisher ist es uns noch nicht gelungen, mit einer österreichischen Theatergruppe zusammenzuarbeiten. Wir haben Gespräche geführt, aber das ist alles, was wir bisher tun konnten. Am liebsten würde ich irgendwann in Zusammenarbeit mit einer österreichischen Theatergruppe einen griechischen Einakter auf Griechisch mit deutschen Übertiteln und Schauspielern der Gruppe inszenieren und gleich danach im zweiten Teil das gleiche Stück auf Deutsch mit österreichischen Schauspielern.

7) Wie beurteilen Sie die künstlerische Tätigkeit der griechischen Diaspora in Österreich? Entstehen Ihrer Meinung nach bedeutende, organisierte Projekte in den Bereichen Film, Theater und bildende Kunst – oder handelt es sich eher um sporadische, isolierte Einzelinitiativen?

Die künstlerischen Aktivitäten der griechischen Diaspora in Österreich sind leider nicht so zahlreich wie sie sein könnten, aber es werden bedeutende Bemühungen unternommen. Einige der gut organisierten Vereine in ganz Österreich versuchen, mit ihren begrenzten Mitteln ihr Bestes zu tun, um Griechenland in Österreich zu fördern.

8) Parallel zu Ihrer künstlerischen Tätigkeit haben Sie auch ein bedeutendes schriftstellerisches Werk geschaffen. Möchten Sie uns etwas über die Bücher erzählen, die Sie veröffentlicht haben?

Der Umzug nach Österreich hat mir geholfen, meine Gedanken zu sammeln und einen anderen Traum zu verwirklichen; den des Schreibens. Seit 2020 sind vier meiner Bücher im Verlag „Ellinika Grammata“ erschienen. ‚Ego megalona gia sena‘, ‚Maruso‘, ‚To gelio sou‘, ‚Karterema‘. Allesamt spielen sich in Zeiten ab, die uns heute wie ein Traum vorkommen, weil wir sie nicht erlebt haben. Das alte Griechenland mit seinen damaligen sozialen Verhältnissen, den schwierigen Über-Lebensbedingungen, den authentischen und oft herausfordernden zwischenmenschlichen Beziehungen und die Liebe auf den ersten Blick, gehören zu den Themen meiner Bücher.
Es ist meine feste Überzeugung, dass uns die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit hilft, eine bessere Zukunft zu formen.

Mehr Infos: https://zursonne.eu/de/das-ogt/

Fotos mit freundlicher Genehmigung von Theodoros Limitsios

(PS)