Das Linksbündnis Syriza ist bei der Europawahl am letzten Sonntag in Griechenland stärkste Kraft geworden. Künftig wird die Partei 6 Abgeordnete ins Europaparlament schicken. 
Die Linksallianz kam auf 26,58% und hat damit einen Vorsprung von fast vier Punkten vor der zusammen mit PASOK regierenden Nea Dimokratia von Premier Antonis Samaras. Für die Regierungspartei Nea Dimokratia stimmten bei der Europawahl 22,71% der Wähler (5 Abegeordnete). 
Die Partei Goldene Morgenröte schaffte es mit 9,40% auf Platz drei und schickt drei Abgeordnete ins Europaparlament. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben des Innenministeriums bei 59,96%. 
Der kleinere Koalitionspartner der Regierung, die Olive Partei, ist auf 8,02% gekommen. Im neuen Europaparlament werden auch die proeuropäische neue Partei Der Fluss (6,61%) und die kommunistische Partei Griechenlands (6,09%) vertreten sein, ebenso die euroskeptische Partei der Unabhängigen Griechen (3,46%).

Bei den Regional- und Kommunalwahlen konnte SYRIZA in Attika, der bevölkerungsreichsten Region Griechenlands, einen Erfolg erzielen. Seine Kandidatin Rena Dourou setzte sich in einem spannenden Duell gegen den bisherigen Regionalgouverneur Jannis Sgouros durch.

Die Mehrheit der Regionen bleibt jedoch in Händen der ND (7 von 13). Der bisherige Bürgermeister von Athen, Giorgos Kaminis, der schon 2010 als unabhängiger Kandidat angetreten war, hatte schließlich mit 51,42 % gegenüber seinem Herausforderer von SYRIZA Gavriil Sakellaridis die Nase vorne.

Mit mehr als 58% setzte sich in der zweitgrößten griechischen Stadt Thessaloniki der amtierende Bürgermeister Jannis Boutaris, deutlich durch. Regierungschef Samaras gestand, er verstehe das Ergebnis zwar als Botschaft an die Koalitionsregierung. „Ich weiß, was und wie geändert werden muss“, sagte Samaras.
Aus dem Ergebnis der Wahlen ergebe sich, dass die Koalitionsregierung weiter im Amt bleibe, sagte Vizeministerpräsident Evangelos Venizelos. Oppositionsführer Alexis Tsipras erklärte, das Volk habe die Politik der Regierung verurteilt. Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes sei eine rein linke Partei der Sieger. „Deswegen müssen so schnell wie möglich vorgezogene Parlamentswahlen stattfinden“, sagte Tsipras.

TAGS: 29_5_2014