„Es kann nicht sein, dass wir Aufnahmezentren errichten, während andere Länder Grenzzäune aufstellen“ hat der Regierungschef, Alexis Tsipras,gestern beim informellen EU-Gipfel zur Flüchtlingskrise auf Malta unterstrichen und darauf hingewiesen, dass Europa mit der größten Flüchtlingskrise nach dem 2. Weltkrieg konfrontiert sei. Dem griechischen Premier zufolge führe an der Zusammenarbeit der EU mit der Türkei kein Weg vorbei, deswegen hat er die Beschlüsse des Gipfels begrüßt und betont, dass das Ergebnis ein gemeinsamer Aktionsplan und ein Gipfel der EU mit der Türkei sein solle. In diesem Rahmen werde er kommende Woche Ankara einen Arbeitsbesuch abstatten und Beratungen mit dem türkischen Staatspräsidenten, Erdogan, und seinem türkischen Amtskollegen, Davutoglou, haben. Eine besondere Bedeutung hat der Premier der Errichtung von Hotspots an der türkischen Küste –und nicht auf den griechischen Inseln- beigemessen, wovon das Umsiedlungsverfahren nach Europa organisiert werden könne. Herr Tsipras hat sich auch auf den Beitrittsprozess der Türkei bezogen und hervorgehoben, dass die Demokratisierungsschritte der Türkei, der Respekt des Völkerrechts, die Anerkennung der Republik Zypern und die Bemühungen um eine gerechte und nachhaltige Lösung der Zypern-Frage unerlässliche Bedingungen für den Beitrittsprozess des Landes seien.

Vor dem informellen EU-Gipfel hat ein EU-Afrika-Gipfel in Valletta stattgefunden, wobei die EU und Afrika sich auf einen Aktionsplan zur Bekämpfung der Flüchtlingskrise geeinigt haben, und zwar soll die EU die afrikanischen Länder mit der Errichtung eines Treuhandfonds finanziell unterstützen.

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