Johannes mit dem Beinamen Chrysostomus (Goldmund), wurde in Antiochien (Syrien) geboren. 369 empfing er die Taufe, 374 schloss er sich für einige Jahre einer Eremitengruppe auf einem Berg in der Nähe von Antiochien an. 386 wurde er Priester; bald wurde er durch seine Predigten berühmt, die geradezu einen politischen Machtfaktor darstellten. 397 wurde er als Patriarch nach Konstantinopel geholt. Er lebte weiterhin einfach wie ein Mönch, predigte, erklärte die Heilige Schrift, sorgte für die Armen und die Kranken.

Zum heiligen und strahlenden, herrlichen und erlösenden Tag der Auferstehung Christi, unseres Gottes:

Wenn jemand fromm und gottliebend ist,

komme und erquicke er sich an dieser schönen und glänzenden Feier.
Wenn jemand ein wohlgesinnter Anhänger ist,
gehe er fröhlich ein in die Freude seines Herrn.
Wenn jemand sich beim Fasten abgemüht hat,
empfange er jetzt nach seinem Verdienst.
Wenn jemand von der ersten Stunde an gearbeitet hat,
empfange er heute seinen gerechten Lohn.
Wenn jemand nach der dritten Stunde gekommen ist,
feiere er dankend.
Wenn jemand zur sechsten Stunde angelangt ist,
so zweifle er nicht,
denn er wird nichts missen.
Wenn jemand bis in die neunte Stunde säumte,
trete er unverzagt hinzu, ohne sich zu fürchten.
Wenn jemand erst zur elften Stunde eingelangt ist,
fürchte er sich nicht ob seiner Saumseligkeit.
Denn der Gebieter ist freigebig
und nimmt den Letzten auf wie den Ersten.
Er erquickt den, der um die elfte Stunde gekommen ist,
ebenso wie den, der von der ersten Tagesstunde an gearbeitet hat.
Zum später Kommenden ist Er gnädig
und freundlich zu dem Ersten.
Jenem schenkt Er
und diesen belohnt Er.
Die Werke nimmt Er an
und die Absicht lobt Er.
Die Tat ehrt Er
und der Entschluss ist Ihm willkommen.
Gehet also in die Freude unseres Herrn ein, ihr Alle.
Die Ersten und die Letzten:
empfanget den Lohn.
Die Reichen und die Armen,
freut euch miteinander.
Ausdauernde und Nachlässige,
ehret den Tag.
Die ihr gefastet und die ihr nicht gefastet habt;
freuet euch heute.
Der Tisch ist beladen, genießt alle.
Das Kalb ist gemästet, niemand gehe hungrig hinaus.
Alle genießt vom Gastmahl des Glaubens.
Alle genießt vom Reichtum der Güte.
Niemand beklage Armut, denn erschienen ist das gemeinsame Reich.
Niemand betrauere die Übertretungen, denn die Vergebung ist aus dem Grabe aufgestrahlt.
Niemand fürchte den Tod, denn des Erlösers Tod hat uns befreit.
Vernichtet hat den Tod, Der von ihm umfangen ward.
Die Beute hat dem Hades abgenommen, Der zu ihm herabkam.
Er ließ Bitterkeit erfahren ihn, der gekostet hat von Seinem Fleische.
Diese vorausschauend rief Isaja aus:
„Der Hades, ´spricht er,´ war voll Bitterkeit, als er Dir unten begegnete´.“
Er war voll Bitterkeit, denn er war verhöhnt;
er ward voll Bitterkeit, denn er ward hinweggerafft;
er war voll Bitterkeit, denn er wurde gefesselt.
Er nahm den Leib und geriet an Gott.
Er nahm die Erde und traf auf den Himmel.
Er nahm, was er sah, und fiel durch das, was er nicht sah.

Tod, wo ist dein Stachel?
Hades, wo ist dein Sieg?
Auferstanden ist Christus und du bist gestuerzt.
Auferstanden ist Christus und gefallen sind die Daemonen.
Auferstanden ist Christus und die Engel freuen sich.
Auferstanden ist Christus und das Leben triumphiert.
Auferstanden ist Christus und kein Toter im Grabe.

Denn Christus ist von den Toten auferstanden,
der Erstling der Entschlafenen geworden.

Ihm sei die Ehre und die Macht in alle Ewigkeit.
Amen.