Seine Entschlossenheit, den „Erben der Nationalsozialisten“ nicht zu erlauben, Verbrechen zu begehen und das soziale Leben zu vergiften, bekräftigte der griechische Premierminister Antonis Samaras genau nach dem gewaltsamen Tod des linksgerichteten Musikers Pavlos Fyssas – bekannt unter dem Künstlernamen Killah P- durch ein angebliches Mitglied der Neonazi-Partei Goldene Morgenröte (Chrissi Avgi) letzten Dienstag in Athen.

„Die Demokratie ist stärker, als es sich ihre Feinde vorstellen“ erklärte Samaras in seiner Fernsehbotschaft. Die Gewalt zerstöre jede Aussicht auf Entwicklung, Perspektive und Wohlstand für Griechenland.

Alle Meinungsverschiedenheiten seien durch den demokratischen Dialog und nicht durch Gewalt und Blut zu lösen, sagte Samaras ferner.

Staatspräsident Karolos Papoulias verurteilte den Mord an Pavlos Fyssas und forderte verstärkte Anstrengungen bei der Bekämpfung rechtsextremer Gruppen: „Es ist unsere Pflicht, dem Faschismus keinen Platz zu überlassen. Der Kampf gegen dieses abscheuliche Phänomen erfordert politische Entschlossenheit“ betonte Papoulias.
Er wandte sich ferner an die Politik, sofort ihrer Verantwortung gerecht zu werden, um den „Hass gegen die Demokratie“ zu bekämpfen.

Der griechische Außenminister und Stellvertretende Regierungschef Evangelos Venizelos forderte die griechische Regierung dazu auf, die Chrissi Avgi als kriminelle Organisation einzustufen.

Das vorhandene Rechtssystem sei jedoch völlig ausreichend, um derartige Taten zu bestrafen. Die Chrissi Avgi habe alle Grenzen überschritten, fügte Venizelos hinzu.

 Die Regierung werde mit den demokratischen Parteien Wege suchen, um die Chrissi Avgi als verbrecherische Organisation einzustufen, kündigte der Minister für Bürgerschutz, Nikos Dendias, an. Er habe der Staatsanwaltschaft am Obersten Gericht des Landes eine Akte mit 32 kriminellen Akten von Mitgliedern der Partei zugesandt.

 „Der Kampf gegen die Chrissi Avgi ist ein Kampf für die Demokratie“ hob seinerseits der Oppositionsführer Alexis Tsipras hervor. Zudem betonte er, „die Schlange“ des Rechtsextremismus sei gewachsen und drohe, „die Griechen zu erwürgen“.

Die Parteichefs aller anderen Parteien verurteilten ebenso den Mord an Fyssas.

Dem Tatverdächtigen wird inzwischen vorsätzlicher Mord und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Gegen ihn wurde am Samstag ein Haftbefehl erlassen. Bei Polizei-Razzien überall im Land wurden Parteimitglieder und Neonazis aus dem Umfeld der Partei Chrissi Avgi festgenommen.

Darüber hinaus wurden zwei ranghohe Offiziere der Polizei Mittelgriechenlands ihres Amtes wegen angeblichen Kontakts zu rechtsradikalen Gruppen enthoben. (Art.S.).

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