Am 1. und 2. Dezember 2025 fand die 4. Griechische Investitionskonferenz statt, die von Morgan Stanley und der Athener Börse in der Londoner Zentrale von Morgan Stanley organisiert wurde.
An der Konferenz nahmen 42 börsennotierte Unternehmen teil, darunter ADMIE (Stromübertragungsnetz), Aegean Airlines, Alpha Bank, DAA (Flughafen Athen), PPC (Stromversorgung), EYDAP (Wasserversorgung), Bank of Cyprus, OPAP (Sportwetten / Lotterien), OTE (Telekommunikation), Helleniq Energy, Ethniki, Noval Property, Optima Bank, Piraeus und PPA (Hafen Piräus).
An der Konferenz nahm auch Premierminister Kyriakos Mitsotakis teil. Auf die Frage nach den Schlüsselsektoren, auf die sich Griechenland konzentrieren müsse, um die Dynamik seines Entwicklungsmodells aufrechtzuerhalten, erklärte er, dass die Anziehung sowohl inländischer als auch ausländischer Investitionen, insbesondere in den Bereichen Schifffahrt und Tourismus, oberste Priorität haben müsse.
Wie der Premierminister unter anderem ausführte, gebe es neben diesen beiden Bereichen noch viele weitere Sektoren mit großem Wachstumspotenzial für Griechenland, etwa die verarbeitende Industrie, der Bildungs- und Technologiesektor sowie der Bereich der künstlichen Intelligenz.
In Bezug auf die erneuerbaren Energien wies Mitsotakis darauf hin, dass Griechenland mittlerweile mehr als 50 % seines Stroms aus erneuerbaren Quellen erzeuge. Zudem betonte er, dass das Land erstmals mit eigenen Mitteln die Exploration von Kohlenwasserstoffen aufnehmen werde. Nach 40 Jahren soll westlich von Korfu wieder ein Bohrvorhaben starten. An dem Projekt sind drei Unternehmen beteiligt, darunter zwei griechische: Hellenic Energy und Energean.
Nach der Heraufstufung Griechenlands durch die Ratingagentur Fitch auf Investment-Grade (BBB) am 14.11.2025 äußern sich auch große Investmenthäuser zunehmend optimistisch.
Dazu zählt unter anderem die Bank of America, die sich in ihrem Halbjahresbericht für Mitte bis Ende 2025 zuversichtlich über die Entwicklung der griechischen Banken zeigt. Die Morgan Stanley prognostiziert für Griechenland ein starkes Wirtschaftswachstum von rund 2 % des BIP pro Jahr bis 2027, während JP Morgan Griechenland für das Jahr 2026 zu den Top-Investmentzielen für Investoren zählt, die sich zu niedrigen Zinssätzen refinanzieren und anschließend in Vermögenswerte mit potenziell höheren Renditen investieren.
Als weitere Indikatoren der positiven Entwicklung der griechischen Wirtschaft gelten die Entscheidung des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) vom 2. Dezember über die vorzeitige Rückzahlung des Memorandumsdarlehens in Höhe von 5,29 Milliarden Euro sowie – erstmals in der Geschichte der Eurogruppe – die Kandidatur eines griechischen Finanzministers für das Amt des Präsidenten dieses Gremiums.
Abschließend heißt es in einem Text mit dem Titel „Wirtschaftsprognosen für Griechenland“ (Website der Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen der Europäischen Kommission vom 17. November 2025), dass die griechische Wirtschaft ihr kräftiges Wachstum fortsetzen dürfte, mit einer prognostizierten Wachstumsrate von 2,2 % im Jahr 2026, gestützt durch einen stabilen privaten Konsum sowie Investitionen, die durch EU-Mittel gefördert werden.
Die fiskalischen Aussichten Griechenlands bleiben für den Zeitraum 2025–2027 trotz Steuersenkungen und sozialpolitischer Maßnahmen günstig, da weitgehend stabile Primärüberschüsse erwartet werden.
Quelle: https://www.amna.gr/, Europäische Kommission, Büro des griechischen Premierministers




