Der Professor für Archäologie Athanassios Paliouras präsentierte eindrucksvolles Material über die Existenz eines wichtigen byzantinischen Bildungszentrums in der Region des Asteroussia Gebirges an der Stadt Heraklion auf Kreta. Man könnte sogar behaupten, dass dort die erste griechische Universität errichtet wurde.

Die Ausgrabungen von Paliouras haben ein Kloster ans Licht gebracht, das Mitte des 14. Jh. n.Chr. vom gelehrten Mönch Joseph Filagris gegründet wurde. Filagris war einer der prominentesten Deuter der Werke von Aristoteles. Das Kloster liegt auf einer Höhe von 880 Metern, unter dem Gipfel des Kofinas Berges. Dort wurden Kopien von Manuskripten gefertigt.

Laut Paliouras belegen die Manuskripte von Filagris, die heutzutage in vielen internationalen Bibliotheken erhalten sind, dass eine frühe kulturelle Renaissance auf Kreta stattfand. Zudem könnte das Kloster nicht nur als ein Workshop für Manuskripte, sondern auch als seine organisierte Schule betrachtet werden. Das verlassene Kloster wurde 1992 erstmals vom Journalist und Autor Nikos Psilakis entdeckt, der darüber in seinem Buch mit dem Titel „Kretas Klöster und Einsiedeleien“ schrieb. (Des.V.). 

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