Am Dienstag wurde die neue griechische Regierung vereidigt. Nach dem Ausscheiden der Partei Demokratische Linke (DIMAR) aus dem Regierungsbündnis im Anschluss an die Krise wegen der Schließung des staatlichen Senders ERT, hatte sich die konservative Nea Dimokratia von Ministerpräsident Antonis Samaras am Montagabend mit der sozialistischen PASOK von Evangelos Venizelos auf eine neue Koalition verständigt, wie Regierungssprecher Simos Kedikoglou mitteilte. 
Es ist die erste Große Koalition seit der Wiederherstellung der Demokratie in Griechenland nach der Militärjunta (1967-1974).

Die Koalition aus ND und PASOK verfügt über eine Mehrheit von 153 Sitzen im 300köpfigen Parlament, kann jedoch auch mit der Unterstützung von unabhängigen Abgeordneten rechnen. 

Überdies hat die DIMAR angedeutet, dass sie die neue Regierung unterstützen und keine Neuwahlen provozieren werde. Wichtigste Neubesetzung ist die Übernahme des Außenministeriums durch Sozialisten-Chef Evangelos Venizelos, der zugleich Vizeregierungschef wird. Keine Änderung gibt es im Finanzressort, wo Giannis Stournaras weiter Griechenlands oberster Kassenhüter bleibt.

Der bisherige Innenminister, Evripidis Stylianidis, wurde nicht in die neue Regierung berufen. Unter anderem vertrat Stylianidis bisher die griechische Regierung in den Beratungen mit dem Beauftragten der Bundesregierung für die deutsch-griechischen Beziehungen, Parl. Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel, in der Deutsch-Griechischen Versammlung. Kyriakos Mitsotakis (ND) übernimmt das Ressort für Verwaltungsreform und e-Governance.

Ein Novum ist die Einstellung des Journalisten Pantelis Kapsis als Staatssekretär für den Öffentlichen Rundfunk. Dem neuen Kabinett gehören neben Regierungschef Samaras 41 Mitglieder an, davon 11 aus der PASOK. (Ann.G.).

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