Die reiche Geschichte Griechenlands spiegelt sich unter anderem in den zahlreichen historischen Gebäuden im ganzen Land wider. Die Bauweise reicht von der osmanischen und venezianischen Architektur bis hin zum typischen neoklassizistischen Stil. Viele dieser Gebäude, die zunächst als Wohnungen dienten, sind im Laufe der Jahre in Museen, Verwaltungsgebäude und Kulturzentren verwandelt worden.

Die nordgriechische Hafenstadt Kavala liegt amphitheatrisch an den Hängen des Berges „Symbolo“ in Ostmakedonien. Sie wurde nach den balkanischen Kriegen in den griechischen Staat integriert und erlebte Anfang des 20. Jahrhunderts einen großen Aufschwung durch den Tabakhandel. Heute ist sie eine der größten Städte in Nordgriechenland und das wichtigste Handelszentrum der Gegend. Seit 1999 besteht eine Städtepartnerschaft zwischen Kavala und Nürnberg. 
 
rathaus3Eines der beeindruckendsten Gebäude der Stadt ist das Rathaus, das 1890 auf Antrag eines ungarischen Barons errichtet wurde. Es ist ein klares Beispiel der gotischen Renaissance; Es sieht einem alten mittelalterlichen ungarischen Turm ähnlich und kennzeichnet sich durch Elemente der Architektur der Romantik (Zinnen, Türmchen u.a.). Seit 1937 gehört das Gebäude dem griechischen Staat und beherbergt die Verwaltung der Gemeinde von Kavala. 
 
kapnapothiki2Das imposante städtische Tabaklager wurde in den späten 1900er Jahren von einem reichen türkischen Tabakhandler im osmanischen Stil erbaut.  Das 5.500 Quadratmeter große Gebäude weist auch starke Einflüsse von der neoklassizistischen Architektur und dem europäischen Barock auf (z.B. eingebundene Säule, Kapitelle und Gesimse). Das Tabaklager gehört heute der Gemeinde von Kavala und wurde neulich restauriert. Im ersten Geschoss wird ein Kulturzentrum betrieben. In den oberen Stockwerken werden in der Zukunft das Völkerkundemuseum und das Tabak-Museum von Kavala untergebracht sein. 
 
imaret3Ein wunderschönes Beispiel islamischer Architektur der letzten osmanischen Zeit ist der Gebäudekomplex von Imaret, das im Zentrum der Altstadt liegt.  Er ist einer der letzten Bauten dieser Ära und der einzige, der bis heute unversehrt bleibt. Errichtet wurde das Gebäude zwischen 1817 und 1821 von Mehmet Ali, dem Gründer der letzten ägyptischen Dynastie. Damals diente es als religiöse und erzieherische Stiftung, sowie als Armenhaus für alle Menschen in Not, unabhängig von ihrem Glauben. 1922 fanden dort die Fluchtlinge der kleinasiatischen Katastrophe Unterschlupf. Das Gebäude wurde 2001 umfangreich renoviert und zum Luxushotel umgebaut. (Art.S)