Mitte August wurde in der Nähe der Kleinstadt Amphipolis, in der nordgriechischen Region Makedonien, ein historisches Grab entdeckt, das aus dem 4. Jh. v.Chr. stammt. Von Anfang an stellte sich die Frage, wer in der Grabstätte aus der Zeit des legendären makedonischen Königs Alexanders des Großen beigesetzt ist. Es war eine Nachricht, die um die Welt ging. Die Entdeckung eines knapp 500 Meter langen Erdwalls rund um die Grabstätte mit der bekannten Statue des Löwen von Amphipolis hat im In- und Ausland Spekulationen ausgelöst.
Es könnte sich um das Grab von Mitgliedern der Familie des Königs Alexander des Großen oder seines Admirals Nearchos handeln. 
 
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Sogar Regierungschef Antonis Samaras besuchte die antike Stätte und erklärte: „Wir befinden uns vor einem außerordentlich bedeutenden Fund“. Die zuständige Archäologin des Kulturministeriums in der Region, Katerina Peristeri, riet indes abzuwarten. Man könne nicht ohne genaue Beweise sagen, wem das Grab gehöre. Der Fund sei jedoch wichtig und stamme aus dem vierten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung – also der Epoche Alexanders. Die Kleinstadt Amphipolis war zu Alexanders Zeiten der wichtigste Stützpunkt der Marine des makedonischen Reiches. Zudem gab es in der Region Goldminen. Zwei jeweils mehr als 1,5 Tonnen schwere Sphinxe versperren den Weg ins Innere des Grabes. Lastwagen pendeln und entfernen aus der Ausgrabungsstätte Tonnen von Erde.

Geologen sagten, sie hätten mit Hilfe von Ultraschallgeräten drei große Hohlräume im Grab erkannt. Die Ausgrabungen sollen in den nächsten Monaten fortgesetzt werden. Die Archäologen wollen sich langsam und behutsam ins Innere des Grabes herantasten. 

 
tafos2In den Jahren um 300 v.Chr. hatte sich in der Region von Amphipolis historisch Bedeutendes zwischen den Feldherren Alexanders des Großen ereignet. Dort soll Kassander (Kassandos) – einer der sogenannten Diadochen – Alexanders persische Frau Roxane und seinen Sohn Alexander IV getötet haben. Alexander der Große starb 323 v.Chr. in Babylon, im heutigen Irak. Seine sterblichen Überreste sollen zunächst in einem Mausoleum in Ägypten bestattet worden sein. Seit der späten Antike verlieren sich jedoch die Spuren des Grabes.
 In den vergangenen Jahrzehnten wollen Entdecker und Archäologen das Grab in der ägyptischen Oase Siwa, in Alexandrien, aber auch in Usbekistan und sogar in Nordaustralien entdeckt haben.

Internationale Fernsehteams sowie Hunderte Schaulustige und Touristen strömen täglich in Amphipolis. Die Polizei hat den knapp 500 Meter langen kreisförmigen Erdwall um den Grabhügel weiträumig abgeriegelt. Bis das Geheimnis des Grabes gelüftet ist, müssen sich alle, Experten, Touristen und Archäologen in Geduld üben.